Integrales Coaching

Integrales Coaching

Viele Berater arbeiten spezifisch arbeits- bzw. berufsorientiert: Es geht um die Verbesserung der beruflichen Praxis des Coachees und die bestmögliche und zielführendste Steuerung seines Verhaltens, seiner Kommunikation usw. im Berufsleben.

Es zeigt sich jedoch, dass damit häufig eine verengte Wahrnehmung und eine Segmentierung stattfindet, die dem Leben oft nicht gerecht wird. Denn wir Menschen bestehen nicht aus getrennten Funktionen, und die Spielfelder unseres Lebens sind immer irgendwie verknüpft.

Zum Beispiel können sich private Lebensumstände (wie etwa Krankheit oder Konflikte in der Familie) erheblich auf die berufliche Leistungsfähigkeit auswirken. Umgekehrt kann berufliche Unzufriedenheit große Teile der übrigen Lebensbereiche negativ beeinflussen. Eine integrale Sichtweise beachtet ferner, wie unser berufliches Agieren zusammenhängt mit unserem Persönlichkeitstypus oder mit unsrer sozialen Herkunft, unserer Sozialisation, aber auch unserer Gesellschaft und der Kultur, in der wir leben – usw .

In einem integralen Coachingansatz wird solchen Überlegungen Rechnung getragen. Immer dort, wo es sinnvoll und nötig ist (und sofern man sich in der Beratung darauf einigt), wird der Blick auf den ganzen Lebensvollzug gerichtet. Unsere Existenz besteht nicht aus getrennten Inseln.

Ich verwende den Begriff „Integrales Coaching“ in diesem umfassenden und zugleich pragmatischen Sinn. In der Fachliteratur wird er oft eng mit dem integralen Ansatz Ken Wilbers verknüpft. Dieser Ansatz beschreibt auf Grund einer komplexen Theorie – so Rolf Lutterbeck – , „welche Perspektiven mindestens erforderlich sind, um ein ganzheitliches ‚Bild‘ zu bekommen“, z.B. von einer Person oder ihrem Anliegen oder Problem.